Naher Osten

Der Nahe Osten ist geprägt von kultureller und religiöser Vielfalt. Diese Vielfalt weist regionale und lokale Besonderheiten auf und macht die Region zu einer bunten Mischung unterschiedlicher Lebensformen. Dabei spielt die Geschichte eine große Rolle, um die heutigen Kulturen und Religionen, aber auch die Politik der Region zu verstehen. Die sozioökonomische Entwicklung im Nahen Osten hat Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche. Von besonderer Bedeutung für die Region sind die Themen wirtschaftliche Entwicklung, Bildung, Jugendarbeitslosigkeit, Stadt-Land-Gegensatz sowie die Ungleichberechtigung der Geschlechter.

Weltkarte Naher Osten

Auch der sogenannte „Arabische Frühling“ 2011 weckte unter den mehrheitlich jungen Bevölkerungen des Nahen Ostens große Hoffnungen auf Veränderung. Doch die Folgen auf einige Länder der Region, wie Libyen, Syrien oder den Jemen sind verheerend. Der Bürgerkrieg in Syrien hat die größte Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Rund 6,2 Millionen Menschen wurden innerhalb des Landes vertrieben und etwa 5,6 Millionen befinden sich außerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht.

Bildung

Viele Staaten im Nahen Osten investieren immer mehr Geld in den Bildungssektor, um ihrer Bevölkerung den Zugang zu Primär-, Sekundär- und Hochschulbildung zu ermöglichen und die Analphabet*innen-Quote in der Bevölkerung zu reduzieren. Jedoch haben Jungen immer noch einen besseren Bildungszugang als Mädchen. Studien der Weltbank belegen, dass bis heute mehr Jungen eingeschult werden als Mädchen. Zudem stellt die mangelnde Unterrichtsversorgung besonders in den ländlichen und schwer zugänglichen Gebieten aber auch in Konfliktgebieten und Flüchtlingslagern eine große Herausforderung dar.

Neben dem fehlenden Zugang zur Bildung ist auch die schlechte Qualität der Ausbildung ein großes Problem. Viele Bildungssysteme in der Region leiden unter mangelhaften Strukturen. Ausbildungspläne mit wenig konkreten Lerninhalten, zu geringe Anforderungen oder die schlechte Bezahlung von Lehrkräften sind bezeichnend dafür. Zudem existiert, mit wenigen Ausnahmen, kaum eine hochqualitative Ausbildung für Handwerks- und Lehrberufe in der Region.

Arbeit und Einkommen

Die hohe Jugendarbeitslosigkeit stellt die Länder im Nahen Osten vor große Herausforderungen. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation liegt die Arbeitslosigkeit der 15- bis 24-Jährigen im Nahen Osten bei etwa 30%. Erschwerend kommt hinzu, dass im Nahen Osten nicht nur Schulabbrecher*innen und damit Geringqualifizierte von Erwerbslosigkeit betroffen sind, sondern auch Hochschulabsolvent*innen, die trotz ihrer Qualifizierung oftmals keine Beschäftigung finden.

Ein Hauptgrund für die weit verbreitete Arbeitslosigkeit ist der Anstieg der Geburtenrate in den vergangenen Jahrzehnten, sodass mehr junge Erwachsene auf den Arbeitsmarkt strömen als pensionierte Arbeitnehmer*innen diesen verlassen. Zudem passt die Ausbildung vieler Berufsanfänger*innen nicht zu den Anforderungen der Privatwirtschaft, sondern ist noch immer fokussiert auf eine Anstellung im öffentlichen Dienst. So haben viele Absolventen*innen nur geringe Chancen einen Job in der Privatwirtschaft zu finden.

Unsere Projektarbeit im Nahen Osten

Im Nahen Osten versucht help alliance, auf lokale Probleme und Herausforderungen zu reagieren. So wird beispielsweise durch den Bau von Zeltschulen im Libanon, wo aktuell 950.000 syrische Geflüchtete leben, die Bildung und Alphabetisierung syrischer Kinder gefördert. So ermöglicht das Projekt, mitten in einer der größten humanitären Katastrophen unserer Zeit, dass Kinder in den Flüchtlingscamps die Schule besuchen können. Da nach Kriegsende in Syrien mit einer zerstörten Infrastruktur zu rechnen ist, ist ein weiteres Ziel des Projekts, die Zeltschulen nach Syrien zu übersiedeln.

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