Europa
Europa ist mit mehr als 700 Millionen Menschen der am dichtesten besiedelte Kontinent der Erde. Auf einem Quadratkilometer leben im Durchschnitt 65 Menschen.
Als zweitkleinster Kontinent ist Europa so divers wie kein anderer: Mit Russland und dem Vatikanstaat liegen dort sowohl das flächenmäßig größte als auch das kleinste Land der Welt. Mit Island (3 Einwohner pro km²) und Monaco (25.709 Einwohner pro km) sind dort auch die Länder mit der niedrigsten und der höchsten Bevölkerungsdichte vertreten. Insgesamt ist Europa aber auch die Weltregion, in der das Bevölkerungswachstum am geringsten ist. Bis 2050 wird laut der Bundeszentrale für politische Bildung sogar ein Rückgang der Bevölkerung erwartet.
Die Länder in Nord- und Westeuropa haben einen hohen Wohlstand, aber dennoch findet sich in Europa auch Armut. Insbesondere Kinder von geringverdienenden und bildungsfernen Bevölkerungsschichten stellt das Schulsystem vor große Herausforderungen, da sie häufig daheim keine Unterstützung erhalten und sich die Familien keine Fördermaßnahmen leisten können.
Bildung
Der Blick auf die letzten Jahre zeigt, dass mit gezielten Bildungsmaßahmen positive Impulse gesetzt werden können. So konnte die Anzahl der frühzeitigen Schul- und Ausbildungsabgänger*innen EU-weit, unter anderem durch Bildungsreformen, Investitionen in die Bildungssysteme, Förderung der Lehrer*innen und Einbeziehung der Eltern in den Mitgliedsstaaten, seit 2002 um 38% reduziert werden. 2018 lag der Anteil in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen bei nur noch 10,6%. Dennoch hat über ein Viertel der europäischen Bevölkerung im Alter zwischen 15-65 Jahren als höchsten Bildungsabschluss nur den Sekundarbereich I oder niedriger erreicht.
Europaweit ist ein direkter Zusammenhang zwischen Bildungsstand und Arbeitslosigkeit zu beobachten. So waren 2017 in der Europäischen Union nur 4,5% der Menschen mit einem hohen Bildungsstand arbeitslos. Bei der Bevölkerung mit niedrigem Bildungsstand waren es hingegen 14,8%. Dieses Problem wird dadurch verschärft, dass sich der Abstand zwischen den Bildungsschichten seit 2005 stetig vergrößert.
Arbeit und Einkommen
Auch auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich die Heterogenität Europas. Während 2017 in Island 87,6% der 20-65-Jährigen einer Erwerbstätigkeit nachgingen, waren zeitgleich in Montenegro fast die Hälfte der Einwohner*innen in dieser Altersspanne arbeitslos. Diese Ungleichheit zeigt sich ebenso beim durchschnittlichen Nettoeinkommen pro Jahr, das 2017 in der Schweiz bei über 44.000€, in Nordmazedonien jedoch nur bei knapp 2.200€ lag.
Unsere Projektarbeit in Europa
So divers wie Europa, so divers ist auch die Arbeit von help alliance auf diesem Kontinent. Der Schwerpunkt unserer Projekte liegt derzeit in Deutschland. Dennoch sind unsere Konzepte europaweit gültig. In ganz Europa schaffen wir Angebote für benachteiligte Menschen. Immer mit dem Augenmerk darauf, dass wir als help alliance keine staatlichen Aufgaben übernehmen und mit unseren Projekten zu Integration und Inklusion beitragen. Nachfolgend einige Beispiele: In Flörsheim bei Frankfurt am Main erhalten Kinder, die nicht Deutsch als Muttersprache erlernt haben, von freiwilligen Helfer*innen Nachhilfe und Sprachförderung auf spielerische Art und Weise. Und in Sofia, Bulgarien arbeiten wir daran, tauben und schwerhörigen Kindern die Teilnahme am Schulunterricht in Regelschulen zu ermöglichen.
Des Weiteren begleiten wir junge Erwachsene auf ihrem Weg in die Arbeitswelt. In Deutschland helfen wir Geflüchteten dabei, sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden und ihnen die Integration in die Gesellschaft zu erleichtern. Beispielsweise stellen wir in Frankfurt jungen Menschen berufserfahrene Mentoren*innen an die Seite, die ihnen bei der Jobsuche helfen und sie dabei unterstützen, sich in Deutschland zurecht zu finden.