Afrika
In Afrika leben rund 1,3 Milliarden Menschen in 54 Staaten. Der Kontinent, der als Wiege der Menschheit gilt, steht im 21. Jahrhundert vor vielen Herausforderungen. Die größte davon ist die weitverbreitete Armut, die fast alle Lebensbereiche der Menschen in Afrika beeinflusst. So können viele Familien die Kosten für Schuluniform, Bücher und Lehrmaterialien nicht aufbringen. In finanziell schwachen Familien müssen die Kinder oft zum Lebensunterhalt beitragen und brechen häufig die Schule ab. Das führt dazu, dass insgesamt weniger Kinder zur Schule gehen und später kaum als hoch qualifizierte Arbeitskräfte ausgebildet werden. In Subsahara-Afrika liegt der Anteil der Analphabeten bei 36,6%, dabei sind Frauen stärker betroffen als Männer, denn etwa jede zweite Frau kann nicht lesen oder schreiben.
Darüber hinaus hat der Kontinent mit weiteren wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Vielen Ländern fehlt es an der notwendigen Industrialisierung und dem Aufbau einer international wettbewerbsfähigen Produktion. Das ist eine besonders schwierige Aufgabe, denn die Landwirtschaft ist in vielen afrikanischen Staaten überwiegend auf Subsistenzlandwirtschaft ausgerichtet und die Industrie in erster Linie am Rohstoffexport orientiert. Doch seit Beginn des 21. Jahrhunderts zählen aufgrund der Vielzahl an landwirtschaftlich nutzbaren Flächen sowie der zunehmenden Bedeutung des Handels mit Industrie- und Schwellenländern immer mehr afrikanische Staaten zu den weltweit am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften.
Bildung
Viele afrikanische Länder versuchen, ihre Bildungssysteme zu modernisieren. Durch die Verstärkung der internationalen Entwicklungszusammenarbeit in den letzten Jahren, insbesondere nach der Verabschiedung der Millenniums-Entwicklungsziele und der darauffolgenden Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen, konnte die Bildungssituation in mehreren Ländern Afrikas verbessert werden. So sind etwa die Einschulungsraten gestiegen, und die Ungleichbehandlung der Geschlechter konnte etwas reduziert werden. Dennoch ist die Bildungssituation in vielen Subsahara-Staaten weiterhin kritisch. Dort schließen nur etwa 56% der Kinder die Grundschule erfolgreich ab. Die Mehrheit der Schulabbrecher*innen sind Mädchen, die ihre Schulbildung aufgrund von Heirat, Schwangerschaft oder fehlender Sanitäranlagen abbrechen müssen. Ein Beispiel dafür ist die Schwangerschaft von Teenagern in Ruanda, die ein großes Problem darstellt. Dort werden jedes Jahr 17.000 junge Mädchen im Alter von 11 bis 18 Jahren schwanger. Die Gründe dafür sind vielfältig, jedoch spielen Armut und mangelnde Bildung eine wesentliche Rolle.
Arbeit und Einkommen
Trotz des Wirtschaftswachstums vieler afrikanischer Länder entstehen immer noch zu wenig neue Jobs. Ein Bericht der Welthandels- und Entwicklungskonferenz UNCTAD zeigt, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf dem Kontinent zwar kontinuierlich verbessern, jedoch nicht schnell genug, um ausreichend Arbeitsplätze für die ebenfalls schnell wachsende Bevölkerung zu schaffen. Ein Indiz dafür ist die steigende Anzahl der Arbeitslosen in verschiedenen Regionen des Kontinents. Beispielsweise erreichte die Jugendarbeitslosigkeit in 2018 im südlichen Afrika 45,2%.
Unsere Projektarbeit in Afrika
Durch eine Vielzahl von Projekten versucht help alliance, den Problemen in den Bereichen Bildung sowie Arbeit und Einkommen entgegenzuwirken. So reagieren wir beispielsweise mit dem Bau einer Grundschule in Capricorn, Südafrika, wo über 2.500 Kinder ohne Bildungszugang leben, auf den Mangel an Schulen und Klassenzimmern. Im Südwesten Ugandas ermöglichen wir mit einem ähnlichen Projekt 400 Schüler*innen einen Zugang zu einer weiterführenden Bildung. Im Bereich Arbeit und Einkommen fördert help alliance ebenfalls mehrere Projekte, wie z.B. in Äthiopien, wo junge, benachteiligte Frauen in den Bereichen Hotelfachwesen und Housekeeping ausgebildet werden. Dadurch wird ihnen eine kostenlose und praxisnahe Ausbildung und somit der Einstieg in die Arbeitswelt ermöglicht. Ähnliche Projekte fördert help alliance u.a. in Togo, Gambia, Benin und dem Senegal.