Zweisprachige Ausbildung mit Perspektiven für junge Menschen

In dem westafrikanischen Kleinstaat lebt etwa die Hälfte der rund acht Millionen Einwohner:innen unter der absoluten Armutsgrenze. Obwohl die Wirtschaft unter einem Fachkräftemangel leidet, finden junge Menschen in Togo nur schwer einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz und ein Drittel der Jugendlichen hat keine Beschäftigung. Dies resultiert aus dem defizitären, extrem ungleichen und maroden Berufsbildungssystem des Landes. Es fehlt an Infrastruktur, Ausstattung und qualifiziertem Lehrpersonal. Hinzu kommt, dass die Inhalte in den wenigen Berufsschulen häufig nicht an die Bedürfnisse der landeseigenen Wirtschaft angepasst sind. So haben junge Menschen kaum eine Möglichkeit, Einkommen zu generieren und der Armut zu entfliehen. Da aber junge Menschen einen Großteil der Bevölkerung ausmachen, bedürfen gerade sie einer besonderen Unterstützung und Förderung, damit sie zukünftig eine Lebens- und Berufsperspektive im eigenen Land haben können.

Das Projekt war als ein Testprojekt mit begrenzter Laufzeit ausgerichtet um Erfahrungswerte in der Ausbildung von mittellose Abiturient:innen im Alter von bis zu 25 Jahren zu gewinnen. Da der Zugang zu qualitativ hochwertiger weiterführender Bildung in Togo mit hohen Kosten verbunden ist, können sich viele der Abiturient:innen nach der Schule keine Ausbildung oder ein Studium leisten. Leider führt dies häufig dazu, dass sich die Eltern entweder stark verschulden müssen, um ihren Kindern den Zugang zu fundierter Bildung in Togo oder gar im Ausland zu ermöglichen, oder dass die mittellosen Schulabgänger:innen häufig arbeitslos werden. Die Konzentration der jungen Erwachsenen auf die vermeintlich besseren Chancen in der Hauptstadt Tomé verstärkt diese Arbeitslosigkeit dort. Mit der Unterstützung von help alliance konnten seit 2018 jährlich 55 junge Erwachsene eine Ausbildung in unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. Schneiderei oder Buchhaltung, in verteilten Ausbildungsstätten in Togo erhalten. Eine wichtige Besonderheit ist die Zweisprachigkeit der Ausbildung in Deutsch und Französisch. Dadurch werden die Absolvent:innen zu optimalen Kooperationspartnern für deutsche Unternehmen und haben somit bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Abiturient:innen sollen zudem durch die internationale, interdisziplinäre Ausbildungen zu qualifizierten Arbeitskräften nach europäischen Standards für den nationalen Markt ausgebildet werden. Neben den Auszubildenden profitiert auch die lokale Gemeinschaft von den qualifizierten Fachkräften und der Reduzierung von Armut und Arbeitslosigkeit.

Besonders in 2019 und 2020 konnte positive Entwicklungen bei den meisten Azubis festgestellt werden. So haben einige von ihnen gemeinsame kleine StartUp-Gruppen gebildet z.B. Schneiderei, Lebensmittelverarbeitung, Elektrotechnik sowie Produktion von Seife und Hygienesets.

Trotz Verzögerungen durch die Corona Pandemie, in dem sich das Projekt und die Teilnehmer:innen als wichtiger Partner zur Bekämpfung der Pandemie herausstellten, wurde das Projekt erfolgreich beendet. So dass nun in einer zweiten Phase ein eigenes Ausbildungszentrum gebaut wird.
Mehr Informationen zum Folgeprojekt gibt es hier. Modernes Ausbildungszentrum für eine nachhaltige Zukunft

Wir unterstützen jedoch viele weitere Projekte in der Region.
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