
Starke Familien, starke Bildung, Monrovia
Das Projekt ermöglicht 1.000 Kindern in Liberia, die bislang nicht zur Schule gehen konnten, den Zugang zu Bildung. Gleichzeitig werden ihre Sorgeberechtigten geschult und finanziell unterstützt, um durch ein eigenes Kleinunternehmen das Haushaltseinkommen zu erhöhen und langfristig die Schulbildung ihrer Kinder sicherzustellen.

Das Projekt
Liberia steht vor einer schweren Bildungskrise: Es gehört zu den Ländern mit den weltweit schlechtesten Bildungsergebnissen. Laut UNESCO könnte das Land erst in 78 Jahren eine flächendeckende Grundschulbildung erreichen, wenn sich die Lage nicht entscheidend verbessert. Gründe dafür sind unter anderem die Folgen eines 14 Jahre andauernden Bürgerkriegs, Ebola-Ausbrüche, chronische Unterfinanzierung und die Corona-Pandemie. Viele Familien sind finanziell nicht in der Lage, ihren Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen – über die Hälfte der Eltern geben Einschreibegebühren als Hauptgrund an, warum ihre Kinder nicht zur Schule gehen. Tragischerweise leben 44 % der Bevölkerung unter der internationalen Armutsgrenze von 1,90 Dollar pro Tag. Jedes fünfte Kind in Liberia bleibt daher ohne Zugang zu Bildung.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzt das Projekt auf einen ganzheitlichen Ansatz, der Bildung und wirtschaftliche Stärkung verbindet. Ziel ist es, 1.000 Kinder, die bislang nicht zur Schule gehen (Out-of-School-Children, OOSC), einzuschulen und gleichzeitig ihre Familien nachhaltig zu unterstützen.
- Einschulung und Bildungschancen: 500 Kinder erhalten Unterstützung, um sich an Schulen einzuschreiben. Dabei werden auch Hindernisse wie fehlende Schuluniformen und Unterrichtsmaterialien beseitigt. Jedes Kind wird zu Projektbeginn mit einem Education-Kit ausgestattet, das alle notwendigen Materialien sowie eine Schuluniform umfasst.
- Unterstützung der Sorgeberechtigten: Für jedes Kind wird ein Sorgeberechtigter, meist die Mutter oder eine andere weibliche Bezugsperson, in unternehmerischen Grundkenntnissen geschult. Ziel ist es, den Familien die Möglichkeit zu geben, durch ein eigenes Kleinunternehmen langfristig finanzielle Stabilität zu erlangen.
- Startkapital für Kleingewerbe: Zusätzlich zur Schulung erhalten die 500 Sorgeberechtigten einen finanziellen Zuschuss, um ein neues Geschäft zu gründen oder ein bestehendes Unternehmen auszubauen. Das Einkommen aus diesen Aktivitäten soll es den Familien ermöglichen, die Schulbildung ihrer Kinder auch über die Laufzeit des Projekts hinaus zu finanzieren.
Das Projekt verfolgt einen nachhaltigen Ansatz: Durch die Kombination von Bildung und wirtschaftlicher Stärkung wird sichergestellt, dass die Kinder nach der direkten Intervention weiterhin zur Schule gehen können. Gleichzeitig trägt die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Sorgeberechtigten dazu bei, die Armut in den Familien langfristig zu verringern.